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Vogelbeobachtung in Ruaha, Usangu und dem Kitulo-Plateau sowie in den umliegenden Regionen

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Lesezeit : 22 min.
Vogelbeobachtung Vogelbeobachtung

Der Norden Tansanias ist ein weltweit bekanntes Ziel für Vogelbeobachter. Wir haben bereits über die vielfältigen Vogelarten in der Serengeti und im Ngorongoro, im Lake Manyara und im Tarangire-Nationalpark sowie über die erstaunliche Vogelwelt im Arusha- und Kilimandscharo-Nationalpark in der Nähe der Stadt Arusha berichtet. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die fesselnden Orte im Süden, die sowohl professionelle Ornithologen als auch begeisterte Vogelbeobachter anziehen, die auf Tansania-Vogelbeobachtungsreisen gehen.

Landschaft im Ruaha-Nationalpark
Landschaft im Ruaha-Nationalpark

Der Süden Tansanias zeichnet sich durch ausgedehnte trockene Ebenen und Flussauen aus, zusammen mit mehreren erloschenen Vulkanen und relativ niedrigen Gebirgszügen, die zum Nyasa-See, auch bekannt als Malawi-See, hin abfallen. Interessanterweise befinden sich diese Gebiete in unmittelbarer Nähe zu einer der trockensten Regionen des Landes und zu dem Ort mit den höchsten Niederschlagsmengen in Tansania. Der erste Ort ist die weite Umgebung des Großen Ruaha-Flusses, der zweite sind die südöstlichen Hänge der Bergkette um den Mount Rungwe. Außerdem gibt es hier ein großes Wasserreservoir, das zahlreiche Wasservögel anlockt. Diese Orte bieten faszinierende Möglichkeiten zur Erkundung, mit Hunderten von Vogelarten, die es auf einer Vogelbeobachtungsreise in Tansania zu entdecken gilt.

Ruaha-Nationalpark

Ruaha-Nationalpark
Ruaha-Nationalpark

Der Ruaha-Nationalpark ist nach dem Nyerere-Nationalpark der zweitgrößte Nationalpark in Tansania. Er umfasst eine riesige, trockene Fläche im südlichsten Teil der Maasai-Steppe. Der Ruaha-Nationalpark liegt am Westufer des Großen Ruaha-Flusses, der trotz minimaler Niederschläge nur selten austrocknet, und gilt als eines der trockensten Schutzgebiete des Landes. Der Park besteht aus Ebenen mit bewaldeten Gebieten im Süden und Westen.

Der Nationalpark beherbergt etwa 400 bis 500 Vogelarten. Eine genaue Zählung ist jedoch schwierig, da die wichtigsten touristisch zugänglichen Gebiete bereits ausgiebig untersucht wurden, während weite Gebiete abseits der Lodges und Gästecamps noch relativ unerforscht sind. Der Ruaha-Nationalpark hat das Potenzial, ein unglaublich interessanter Ort für die Vogelbeobachtung zu sein.

Ruaha beherbergt Populationen tansanischer Endemiten wie den Aschglanzstar (Lamprotornis unicolor) und den Gelbhalsköpfigen Unzertrennlichen (Agapornis personatus). Weitere tansanische Endemiten, die man in Ruaha beobachten kann, sind der Tansanische Rotschnabeltoko (Tockus ruahae) und der Tansanische Maskenweber (Ploceus reichardi).

Schwarzköpfchen
Schwarzköpfchen
Tansaniatoko
Tansaniatoko

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der tansanische Maskenweber auch in Sambia vorkommt und der Aschestar in Kenia. Umstritten ist auch der Tansanische Rotschnabel-Hornvogel, dessen wissenschaftlicher Name auf Ruaha anspielt. Nicht alle Ornithologen halten ihn für eine eigenständige Art, in einigen Bestimmungsbüchern wird er als Unterart des Nördlichen Rotschnabeltoko (Tockus erythrorhynchus) geführt. Der Nördliche Rotschnabeltoko war übrigens das Vorbild für den berühmten Vogel Zazu aus dem Disney-Zeichentrickfilm Der König der Löwen. Der Gelbhalstoko wiederum wurde in den Nachbarländern Burundi und Kenia eingeführt. Die Endemizität dieser Arten bleibt also eine offene Frage. Dies ändert jedoch nichts an der erstaunlichen Schönheit der Vögel selbst, die Vogelbeobachter nach wie vor in ihren Bann zieht.

Neben diesen Arten zieht Ruaha auch große Schwärme von Abdim-Störchen (Ciconia abdimii) und Weißstörchen (Ciconia ciconia) an. Ein weiterer interessanter Vogel hier ist der Weißscheitelkiebitz (Vanellus albiceps) mit gelben Ohrringen im Gesicht. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, sein Nest und seine kleinen Küken lautstark und erfolgreich gegen Eindringlinge zu verteidigen, auch gegen große ungebetene Gäste wie Flusspferde.

Weißscheitelkibitz
Weißscheitelkibitz
Goldschnabelhopf. Foto von Dubi Shapiro
Goldschnabelhopf. Foto von Dubi Shapiro

Ein wunderschöner Krummsäbler im Ruaha-Nationalpark ist der Abessinische Krummsäbler (Rhinopomastus minor). Sein violett-blaues Gefieder schimmert in der Sonne und sein gebogener orangefarbener Schnabel ist schon von weitem sichtbar. Der Usambiro-Bartvogel (Trachyphonus darnaudii), dessen wissenschaftlicher Name sich auf den Afrikaforscher Joseph Pons d'Arnaud bezieht, ist ebenfalls in den Buschsavannen zu sehen. Jeder Vogelbeobachter wird sich freuen, den Weißkopf-Büffelweber (Dinemellia dinemelli) und den Schwarzkappen-Sozialweber (Pseudonigrita cabanisi) zu sehen, die erstmals von dem Afrikaforscher Gustav Fischer beschrieben wurden.

Starweber
Starweber
Schwarzkopfspätzling
Schwarzkopfspätzling

Zu den schönsten Vögeln von Ruaha gehören der Veilchenastrild (Granatina ianthinogaster), der Weißbauch-Gänsevogel (Crinifer leucogaster), die Blauracke (Coracias garrulus) und der Zwergbienenfresser (Merops pusillus), der seinen Namen aufgrund seiner geringen Größe erhielt - er ist der kleinste Vertreter der afrikanischen Bienenfresser, dessen Körperlänge maximal 17 Zentimeter erreicht. Hier können wir auch die Graukopfnonne (Spermestes griseicapilla) erwähnen. Sie sollten in der Nähe des Wassers nach ihr Ausschau halten.

Veilchenastrild
Veilchenastrild
Graukopfnonne. Foto von Doris Schaule
Graukopfnonne. Foto von Doris Schaule

Das Schwarzgesichtige Sandflughuhn (Pterocles decoratus), das in dornigen Büschen interessant zu verfolgen ist, verschmilzt mit dem Savannenboden. Das Männchen der Stahlblauen Whydah (Vidua hypocherina) ist ein unglaublich prächtiger Vogel. Während der Paarungszeit wächst ihm ein langer Schwanz, mit dem er eine Länge von 31 Zentimetern erreicht. Es gibt noch mindestens sechs weitere Whydah-Arten, die hier beobachtet wurden und sich durch ihre auffallend langen Schwänze auszeichnen. Da wäre zum Beispiel die Breitschwanz-Paradieswitwe (Vidua obtusa) zu nennen. Die Messung ihres Körpers mit dem Schwanz ergibt oft volle 36 Zentimeter.

Glanz-Witwe. Foto von Blair Bernson
Glanz-Witwe. Foto von Blair Bernson
Glanz-Witwe. Foto von Blair Bernson
Glanz-Witwe. Foto von Blair Bernson

Einer der faszinierendsten Raubvögel in Ruaha ist der Eleonorenfalke (Falco eleonorae). Dieser Falke ist nach Eleonora d'Arborea benannt, einer bedeutenden europäischen Herrscherin aus dem 14. Jahrhundert, die zu ihrer Zeit für ihren außergewöhnlichen Humanismus bekannt war und unter anderem ein Gesetz zum Schutz von Raubvögeln auf der Insel Sardinien erließ. Der Eleonorenfalke brütet im Mittelmeerraum und fliegt zum Überwintern vor allem nach Madagaskar und auf benachbarte Inseln. Auf ihrer Reise machen diese Falken einen Zwischenstopp in Tansania, insbesondere in den trockenen südlichen Regionen.

Die Wanderrouten dieser Falken waren seit den 1950er Jahren viele Jahre lang Gegenstand von Diskussionen. Es wurden jedoch beträchtliche Fortschritte beim Verständnis der Flugrouten der Eleonorenfalken gemacht, einschließlich der Unterscheidung zwischen den Routen von Männchen und Weibchen, jungen und erwachsenen Tieren. Nichtsdestotrotz ist es nach wie vor faszinierend zu sehen, wie sich europäische Vögel auf eine bemerkenswerte Reise nach Madagaskar begeben, um dort zu überwintern und in den trockenen Landschaften im Süden Tansanias eine Pause einzulegen.

Eleonorenfalke im Flug
Eleonorenfalke im Flug

Mtera-Stausee

Nordöstlich des Ruaha-Nationalparks befindet sich ein riesiger Stausee mit einer Fläche von 660 Quadratkilometern (254,8 Quadratmeilen). Er wurde 1975 durch Aufstauen des Ruaha-Flusses geschaffen. Auf dem Grund des Stausees liegen viele tote Bäume, manche schätzen über eine Million. Diese Orte ziehen eine große Anzahl von Wasservögeln an, die in den toten Bäumen gerne nisten.

Zu den Vögeln, die im Stausee nisten, gehören Kormorane (Phalacrocorax carbo), die traditionell in der Sonne sitzen und ihre Flügel zum Trocknen ausbreiten, und Schlangenhalsvögel (Anhinga rufa), die auch als Schlangenvögel bekannt sind. Wie die Kormorane haben auch die Schlangenhalsvögel kein Öl, um ihr Gefieder vor Nässe zu schützen, so dass man auch sie am Wasser sitzen und ihre Flügel im Wind trocknen sehen kann.

Kormoran
Kormoran
Afrikanischer Schlangenhalsvogel
Afrikanischer Schlangenhalsvogel

Unter den Wasservögeln in Mtera sticht der Graureiher (Ardea cinerea) als unersättlicher Räuber hervor, der alles verschlingt, was er erbeuten kann. Er lockt seine Beute mit verschiedenen Taktiken aus dem Wasser: Er wirft Schatten, indem er seine riesige Flügelspannweite ausbreitet, um seine Opfer anzulocken, er stört das Wasser in Ufernähe, bewegt seine Beine schnell und stiehlt manchmal die Beute anderer Vogelarten. Andererseits werden Reiher oft selbst zur Zielscheibe für andere Raubvögel, zum Beispiel für den Fischadler (Haliaeetus vocifer). Diese gewaltigen Adler stellen eine Bedrohung für eine Vielzahl von Wassertieren, kleineren Vögeln, Reptilien und einigen Säugetieren dar. Es wurde dokumentiert, dass afrikanische Fischadler Schildkröten, Warane und sogar kleine Krokodile sowie Hasen, Affen und Dikdik-Antilopen angreifen.

Graureiher
Graureiher
Afrikanischer Fischadler oder Schreiseeadler
Afrikanischer Fischadler oder Schreiseeadler

Der Stausee ist die Heimat von Hunderttausenden von Rauchschwalben (Hirundo rustica). Auch Rotgesichtlöffler (Platalea alba) mit ihren beeindruckend langen, spatelförmigen Schnäbeln können hier beobachtet werden, wenn sie sich im Wasser von einer Seite zur anderen bewegen und Weichtiere, Krebstiere, Insekten, Larven und kleine Fische fangen.

 Rotgesichtlöffler
Rotgesichtlöffler

In der Nähe des Stausees befindet sich ein großes Feuchtgebiet, in dem man auch die Witwenpfeifgans (Dendrocygna viduata) und die Gelbe Pfeifgans (Dendrocygna bicolor) finden kann. Sie werden so genannt, weil sie einen pfeifenden Ton erzeugen. Diese Enten können sowohl auf dem Boden als auch in Bäumen nisten.

Witwenpfeifgans
Witwenpfeifgans
Gelbe Pfeifgans
Gelbe Pfeifgans

Blausturn-Blatthühnchen (Actophilornis africanus) werden in dieser Region häufig gesichtet. Sie zeichnen sich durch ihre bemerkenswert großen Füße und Krallen aus. Diese beeindruckenden Merkmale helfen den Jacanas dabei, sich geschickt auf der Oberfläche von Wasserpflanzen zu bewegen. Die kastanienbraune Farbe ihres Gefieders macht sie im Wasser besonders auffällig. Ein weiterer Vogel, den das Wasser anzieht, ist die Sporngans (Plectropterus gambensis). Diese Gänse haben die einzigartige Eigenschaft, giftig zu sein, da der Verzehr ihres Fleisches, wenn es gekocht wird, für den Menschen tödlich sein kann. Diese tödliche Eigenschaft wird auf ihre Ernährung zurückgeführt, zu der auch Blasenkäfer gehören, deren äußere Schalen das als Cantharidin bekannte organische Gift enthalten.

Blaustirn-Blatthühnchen
Blaustirn-Blatthühnchen
Sporngans
Sporngans

Häufige Arten in diesen Gewässern sind Knäkenten (Sarkidiornis melanotos), Rotschnabelenten (Anas erythrorhyncha) und Afrikanische Zwergenten (Nettapus auritus) mit metallisch grünem Rücken. Die letztgenannten Vögel sind vor allem an Seerosensamen interessiert. Diese Pflanzen gelten als guter Hinweis darauf, wo man nach Zwerggänsen Ausschau halten sollte.

Rotschnabelente
Rotschnabelentel
Afrikanische Zwergente
Afrikanische Zwergente

Usangu-Ebene

Im Süden des Ruaha-Nationalparks liegt ein Überschwemmungsgebiet, das an zahlreichen Stellen durch periodische Überschwemmungen gekennzeichnet ist, sowie mehrere permanente Feuchtgebiete und Reisfelder. Dieser Wasserreichtum ist ein Magnet für eine Vielzahl von Vogelarten und hat dazu beigetragen, dass der Park als wichtiges Vogelgebiet anerkannt ist. In dieser Region findet man Gruppen von Akazienbäumen, Miombo-Wälder und sogar Affenbrotbäume. Es gibt jedoch auch viele offene, verarmte Graslandweiden.

Dieses Gebiet verfügt über einen beeindruckenden Katalog von über 400 Vogelarten. Vor allem Wasservogelarten werden von den Reisplantagen angezogen. Zu den bemerkenswerten Beispielen gehören die Pfeifente (Dendrocygna bicolor), der gefährdete Graukranich (Balearica regulorum) und die Sporngans (Plectropterus gambensis).

Kronenkranich
Kronenkranich

In diesen Ebenen findet man den Weißscheitelkiebitz (Vanellus albiceps), den Kaspiregenpfeifer (Charadrius asiaticus), den Stelzenläufer (Himantopus himantopus), den Waldrapp (Plegadis falcinellus) und den Afrikanischen Offenschnabel (Anastomus lamelligerus), Gelbschnabelstorch (Mycteria ibis), Rotbauchreiher (Ardeola rufiventris), Rallenreiher (Ardeola ralloides), der ein ausgeprägter Nachtjäger ist, Seidenreiher (Egretta garzetta) sowie andere Bewohner von Tieflandwiesen und Feuchtgebieten.

Rufous-bellied Heron. Photo by Tyler Davis
Rufous-bellied Heron. Photo by Tyler Davis
Squacco Heron
Squacco Heron

Die Usangu-Ebene ist der einzige bekannte Lebensraum in Ostafrika für eine große Kolonie von Schwarzflügel-Trichterlingen (Glareola nordmanni). Sie stammen ursprünglich aus den Steppen Osteuropas, Kasachstans und Russlands und wandern im Winter nach Afrika. Leider ist ihr Bestand rückläufig, und sie werden derzeit als nahezu gefährdet eingestuft. Der Klunkerkranich (Grus carunculata), der häufig in Reisfeldern anzutreffen ist, gilt ebenfalls als gefährdet. Außerdem wählt die Doppelschnepfe (Gallinago media), die für ihre bemerkenswerten Non-Stop-Migrationen über große Entfernungen bekannt ist, diese Ebenen als Überwinterungsgebiet, nachdem sie von Nordeuropa hierher gezogen ist.

 Klunkerkranich
Klunkerkranich
Doppelschnepfe
Doppelschnepfe

Es wird angenommen, dass Usangu der einzige Ort in Tansania ist, an dem vier Kuckucksarten leben: der Kupferschwanzkuckuck (Centropus cupreicaudus), der Grillkuckuck (Centropus grillii), der Spornkuckuck (Centropus senegalensis) und der Weißbrauenkuckuck (Centropus superciliosus). Letztere Art ist dafür bekannt, dass sie bei Grasbränden auf die Jagd geht, um Insekten zu fangen, die dem Feuer entkommen.

 Grillkuckuck. Foto von Michael Ortner
Grillkuckuck. Foto von Michael Ortner
Spornkuckuck
Spornkuckuck

Mindestens zwei in Tansania endemische Arten sind hier zu finden: der Aschglanzstar (Lamprotornis unicolor) und das Schwazköpfchen (Agapornis personatus).

Die Stanleytrappe (Neotis denhami) kann vom benachbarten Kitulo-Plateau hierher fliegen. Es wurde festgestellt, dass sie von verbranntem Weideland angezogen werden. Diese Trappen jagen Schlangen, Nagetiere und Insekten und fressen gelegentlich auch die Küken anderer Vögel sowie Pflanzen. Manchmal folgen sie auch Huftieren und interessieren sich für den Kot, den diese hinterlassen. Tatsache ist, dass Stanlaytrappen gerne Mistkäfer fressen.

Stenlaytrappe. Foto von Ohad Sherer
Stenlaytrappe. Foto von Ohad Sherer

Kitulo-Plateau

Kitulo-Plateau. Kitulo-Nationalpark
Kitulo-Plateau. Kitulo-Nationalpark

Das Kitulo-Plateau im Süden Tansanias liegt auf einer Höhe von 1.800 bis 2.961 Metern über dem Meeresspiegel. Das Plateau, das überwiegend aus Bergwiesen besteht, bietet ein breites Spektrum an leuchtenden Farben. Im Jahr 2005 wurde der gleichnamige Nationalpark gegründet, der erste tropische afrikanische Park, der sich der Erhaltung der Pflanzenwelt widmet. Der Park ist vor allem für seine beeindruckende Sammlung von 45 Orchideenarten bekannt, insgesamt gibt es hier 350 blühende Pflanzenarten.

Die genaue Anzahl der Vogelarten auf dem Plateau, das drei Waldreservate und eine Milchfarm umfasst, ist noch unbekannt und bedarf weiterer Untersuchungen. Bedauerlicherweise wird der Nationalpark auf dem Plateau nur von relativ wenigen Besuchern aufgesucht, da es in seinem Gebiet kaum große Tiere gibt. Vogelbeobachter sollten dieses Gebiet jedoch nicht übersehen, denn es hat seinen eigenen Reiz.

Zu den vogelkundlichen Bewohnern des Plateaus gehört die Denhamstrappe (Neotis denhami), ein seltener Savannenvogel. In den Wintermonaten suchen die Wiesenweihe (Circus macrourus) und der Rötelfalke (Falco naumanni) in dieser Region Zuflucht. Außerdem ist die Kurzhaubenlerche (Mirafra africana) in Kitulo zu Hause. Dieser Vogel ist für seine bemerkenswerte Toleranz gegenüber Beobachtern aus der Nähe bekannt.

 Steppenweihe im Flug
Steppenweihe im Flug
 Kurzhaubenlerche
Kurzhaubenlerche

Auch der Kurzschwanzpieper (Anthus brachyurus), das Shelley-Frankolin (Scleroptila shelleyi) und die Wachtel (Coturnix coturnix) werden auf dem Plateau gesichtet.

Shelley's Francolin. Photo by Bertina K
Shelley's Francolin. Photo by Bertina K
Common Quail
Common Quail

Die Hochebene ist die Heimat der Angolaschwalbe (Hirundo angolensis), eines wunderschönen Vogels mit stahlblauem Gefieder. Zwei bemerkenswerte große Raubvögel in diesem Gebiet sind der Augurenbussard (Buteo augur) und der Lannerfalke (Falco biarmicus). Der Augurenbussard jagt Ratten und Eidechsen, während der Lannerfalke andere Vögel im Flug fängt.

Lannerfalke
Lannerfalke
Augurbussard
Augurbussard

Zu den weiteren interessanten Arten gehören die Schnurrende Cistensängerin (Cisticola njombe), der Montane Witwenvogel (Euplectes psammacromius) und der Kipengere-Seespecht, auch bekannt als Tansania-Seespecht (Crithagra melanochroa), der als endemisch für das Land gilt.

Mt. Rungwe

In unmittelbarer Nähe des Kitulo-Plateaus erhebt sich der Mount Rungwe, der von tropischen Wäldern umringt ist. Dieser schlafende Vulkan erreicht eine Höhe von fast 3.000 Metern (9.840 Fuß). Die südöstlichen Hänge dieses Gebirgskomplexes sind die feuchteste Region in ganz Tansania und profitieren von reichlichen Niederschlägen, die im Jahresdurchschnitt bis zu 3 m betragen. Das wichtige Vogelgebiet umfasst drei bedeutende Waldgebiete sowie mehrere kleinere Waldreservate.

An den Hängen des Rungwe finden mehrere interessante Vogelarten ihren Lebensraum, darunter die Dunkle Turteltaube (Streptopelia lugens), der Bergnachtschwalbe (Caprimulgus poliocephalus), der Bergbussard (Buteo oreophilus), der Schnurrbartbartvogel (Pogoniulus leucomystax) und der Bindenschwanztrogon (Apaloderma vittatum)

Trauerturteltaube
Trauerturteltaube
Bergtrogon. Foto von Diane Drobka
Bergtrogon. Foto von Diane Drobka

In den Bergwäldern von Rungwe findet man zahlreiche Vögel, darunter den Chapin-Feinsänger (Apalis chapini) und den Bergspötter (Iduna similis). Diese Grasmücke gedeiht, wie ihr Name schon sagt, in subtropischen und tropischen Bergwäldern und ernährt sich bevorzugt von Insekten, insbesondere Fliegen.

 Bergspötter. Foto von Joan and/or George Sims
Bergspötter.Foto von Joan and/or George Sims

Der Schlankschnabelstar (Onychognathus tenuirostris) fällt durch seinen eleganten spitzen Schwanz und das auffallend blauschwarze Gefieder der Männchen auf, das im Sonnenlicht leuchtet. Ein weiterer Bewohner des Gebiets ist der Kenrick-Star (Poeoptera kenricki). Er ist hauptsächlich in Zentraltansania beheimatet, kommt aber auch an verschiedenen Orten in Kenia vor.

Zimtflügel-Star. Foto von Michael Ortner
Zimtflügel-Star. Foto von Michael Ortner
Kenrick-Star. Foto von Dubi Shapiro
Kenrick-Star. Foto von Dubi Shapiro

Diese Gebiete sind auch die Heimat mehrerer bemerkenswerter Vogelarten, darunter die Orangedrossel (Geokichla gurneyi), der Montane Witwenvogel (Euplectes psammacromius), der Baglafechtweber (Ploceus baglafecht), der Rotgesichtige Karmingimpel (Cryptospiza reichenovii) und der Pirolfink (Linurgus olivaceus). Diese Arten sind in der Regel in bewaldeten Gebieten zu finden. Zu den bemerkenswerten Bewohnern von Rungwe gehören der Fülleborn-Nektarvogel (Cinnyris fuelleborni) und der Bronze-Nektarvogel (Nectarinia kilimensis). Diese Sonnenvögel ernähren sich von Blütennektar, Insekten und Spinnen. Es ist erwähnenswert, dass Sonnenvögel oft mit südamerikanischen Kolibris und australischen Honigfressern als afrikanisches Pendant verglichen werden.

Fülleborn-Nektarvogel. Foto von Niall D Perrins
Fülleborn-Nektarvogel. Foto von Niall D Perrins
Bronzennektarvogel. Foto von Jaap Velden
Bronzennektarvogel. Foto von Jaap Velden

Umalila-Berge

Westlich und südlich des schlafenden Rungwe-Vulkans liegen mehrere Waldreservate. Leider sind diese Reservate durch die extensive Landbewirtschaftung erheblich beeinträchtigt worden. Dennoch bleibt die Region ein Zufluchtsort für zahlreiche Vogelarten, wenngleich das volle Ausmaß der Artenvielfalt noch nicht vollständig erforscht ist.

Das Gebiet ist geprägt von steilen Hügeln, die mit fragmentierten Waldstücken bedeckt sind. Zu den Bewohnern gehören das Olivflanken-Grundrotkehlchen (Cossypha anomala) und der Afrikanische Bergsäbler (Sylvia abyssinica), dessen Anwesenheit inmitten der üppigen Vegetation oft an seinem melodiösen Trillern zu erkennen ist. In den Wäldern der Gegend leben der Shelley's Greenbul (Arizelocichla masukuensis) und die Orangedrossel (Geokichla gurneyi). Es ist bemerkenswert, dass die Olivendrossel (Turdus olivaceus) in den Umalila-Wäldern beobachtet wurde, obwohl ihr typischer Lebensraum eher im südlichen Afrika zu finden ist. Ein faszinierender Aspekt der Olivendrossel ist ihre Fähigkeit, den Gesang anderer Vögel zu imitieren.

Guerneydrossel. Foto von Lisa & Li Li
Guerneydrossel. Foto von Lisa & Li Li
Kapdrossel
Kapdrossel

Zu den bemerkenswerten Sichtungen in den Umalila-Bergen gehören relativ seltene Vogelarten, gemessen an ihrer Populationsgröße in Tansania. Berichte über solche Beobachtungen sind besonders wertvoll. Zu solchen Funden gehören der Südliche Braunkehlweber (Ploceus xanthopterus) und der Braunbürzelamarant (Lagonosticta nitidula). Diese beiden Vogelarten sind von bestechender Schönheit und verdienen es, in die Fotosammlung eines jeden begeisterten Vogelbeobachters aufgenommen zu werden.

Braunkehlweber
Braunkehlweber
 Braunbürzelamarant oder Großer Üünktchenamarant. Foto von Shane McPherson
Braunbürzelamarant oder Großer Üünktchenamarant. Foto von Shane McPherson

In diesem Gebiet wurden auch Sichtungen von Grünbartvögeln (Stactolaema olivacea) gemeldet. Diese geselligen Vögel können in Schwärmen von bis zu acht Individuen angetroffen werden, was die Möglichkeit bietet, ihr Gemeinschaftsverhalten zu beobachten. In der Nähe von Bächen im Hochland kann man den Bertram-Weber (Ploceus bertrandi) antreffen. Der Schwarze Sägeschwalbe (Psalidoprocne pristoptera) begegnet man in der Regel in der Nähe von Gewässern, oft in Paaren oder sogar in größeren Gruppen. Diese Vögel sind im Allgemeinen leise und fliegen häufig direkt über den Baumkronen, was es schwierig macht, sie aus der Nähe zu beobachten oder ein gutes Foto zu machen.

Erzschwalbe. Foto von Regard Van Dyk
Erzschwalbe. Foto von Regard Van Dyk
Perlbrustschwalbe. Foto von Niall D Perrins
Perlbrustschwalbe. Foto von Niall D Perrins

Während der kalten Jahreszeit im südlichen Afrika kann man mit etwas Glück die Perlbrustschwalbe (Hirundo dimidiata) antreffen. Diese Schwalben wandern von den südlichen Teilen des Kontinents bis zu den Umalila-Bergen, die die nördlichste Ausdehnung ihres Lebensraums markieren.

Wenn man den Blick von den Umalila-Bergen nach Osten richtet, entdeckt man das Udzungwa-Gebirgssystem, das für seine einzigartigen endemischen Tier- und Pflanzenarten bekannt ist. Dieser Artikel befasst sich mit den einheimischen Vögeln von Udzungwa und denen des Selous. Wenn Sie sich von Ruaha und den Usangu-Ebenen nach Westen wagen, erwarten Sie ebenso faszinierende Ziele, darunter der Rukwa-See und der Katavi-Nationalpark, die für Vogelliebhaber sehr empfehlenswert sind. Für eine umfassende Zusammenstellung der besten Orte zur Vogelbeobachtung in Tansania laden wir neugierige Vogelbeobachter ein, unseren Leitfaden mit dem Titel "Tansania: Top 10 Orte zur Vogelbeobachtung" zu lesen.

Veröffentlicht am 7 August 2023 Aktualisiert am 20 Januar 2024
Über diesen Artikel
Yurii Bogorodskiy
Fachartikel: 40
Geschrieben vonYurii Bogorodskiy
Travel Expert Tansania
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Yurii, ein Vollzeit-Forscher und Autor bei Altezza Travel, lebt seit 2019 in Tansania. Er hat viele der weniger bekannten Ziele erkundet, darunter die Nationalparks Kitulo und Rubondo, den Viktoriasee, Sansibar und viele andere historische, natürliche und archäologische Stätten. Seine Erfahrungen im Amani-Wald und im Ibanda-Kyerwa-Nationalpark haben ihn dazu inspiriert, ein leidenschaftlicher Vogelbeobachter zu werden. Yurii ist auch ein eifriger Leser, der sich in verschiedene Bände über die tansanische Kultur und Geschichte vertieft. Auf unserem Blog veröffentlicht er regelmäßig ausführliche Artikel, die auf seinen Recherchen und Reisen basieren.

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