Der Tanganjikasee - Afrikas erstaunlicher See

Der Tanganjikasee ist einer der ältesten Süßwasserseen der Erde, ein wahres Naturwunder. In den Gewässern des Tanganjikasees kann man die Wunder der Evolution mit eigenen Augen sehen; wenn man in diesem See taucht, kann man endemische Fischarten und andere Tiere beobachten, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Auch heute noch erforschen Wissenschaftler die Gewässer des Tanganjikasees. Die maximale Tiefe des Sees beträgt 1.470 m, und nur der Baikalsee in Sibirien übertrumpft den Tanganjikasee in Bezug auf seine Tiefe. Die Ufer des Sees sind von schönen Sandstränden und tropischen Wäldern gesäumt.

Lage und Geographie

Die Ufer des Tanganjikasees berühren vier afrikanische Länder: Tansania, die Demokratische Republik Kongo, Burundi und Sambia. Tansania bietet jedoch die besten Aussichten und den bequemsten Zugang zum See. Zu Tansania gehört auch fast die Hälfte des Tanganjikasees, und die Küstenlinie um Tansania hat angenehme Strände mit sanft abfallendem Sand. Das Ufer auf der Seite der DR Kongo besteht dagegen aus felsigen Klippen.

Der Tanganjikasee ist so groß, dass er, wenn man an seinem Ufer steht und über ihn hinwegschaut, wie ein ruhiges Meer vor einem zu liegen scheint. Die durchschnittliche Breite des Tanganjikasees beträgt 50 km. Aber das Beeindruckendste ist, dass der See 676 km lang ist - von der Nord- bis zur Südspitze. Das ist mehr als die Entfernung zwischen Paris und Mailand - stellen Sie sich nur einmal vor, dieser ganze Raum wäre mit Wasser gefüllt! Damit ist der Tanganjikasee der längste Süßwassersee der Welt.

Der See ist reich an Fischen, und der Fischfang ist eine beliebte Aktivität der lokalen Bevölkerung. Neben den üblichen Süßwasserfischen, die zum Kochen gefangen werden, werden hier auch häufig Aquarienfische gefangen. Dutzende von vertäuten Booten mit Angelruten sind ein typischer Anblick in dieser Gegend.

Weite Teile des Ufers sind von echten Tropenwäldern umgeben, die den Schimpansen ein Zuhause bieten. Schimpansen klettern gerne zum Wasser des Sees hinunter, und man kann sie von den Gebieten der Nationalparks aus beobachten.

Die größte Siedlung in der Nähe des Tanganjikasees in Tansania ist die Stadt Kigoma. Sie hat über 200.000 Einwohner und ist eine relativ arme, aber interessante Stadt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die alten Bahnhofsgebäude, Hafenanlagen und eine Werft aus der Kolonialzeit. Außerdem gibt es ein kleines Museum, das den Forschungen des berühmten Reisenden David Livingston gewidmet ist.

Am Nordufer des Tanganjikasees, im Nachbarland Burundi, liegt die große Hauptstadt Bujumbura. Im Westen, in der DR Kongo, liegt die Stadt Kalemie - der größte westliche Hafen des Tanganjikasees. Diese und andere kleine Städte sind über den Fluss mit dem tansanischen Kigoma verbunden. Das auffälligste Schiff ist der berühmte deutsche Dampfer Liemba (MV Liemba). In seiner jahrhundertelangen Geschichte ist es zweimal gesunken! Jedes Mal lag es mehrere Jahre lang auf dem Grund des Sees, wurde aber schließlich gehoben und renoviert, so dass es immer wieder mit Passagieren auf dem Tanganjikasee unterwegs war. Lesen Sie diese unglaubliche Geschichte am Ende dieses Artikels.

Was man tun kann

Der tiefste See Afrikas wird Sie sicher immer wieder mit neuen Entdeckungen überraschen. Um sie zu finden, könnten Sie buchstäblich eintauchen, aber das müssen Sie nicht - viele der spannenden Aktivitäten finden direkt an der Wasseroberfläche statt.

Spaziergänge und Beobachtung von Schimpansen in den Parks

Die beliebteste Art der Erholung am Tanganjikasee ist der Besuch eines der Nationalparks in unmittelbarer Nähe des Sees - Gombe Stream National Park und Mahale Mountains National Park. Die vorherrschende Vegetation in beiden Parks sind wunderschöne natürliche Regenwälder.

Die Parks beherbergen Hunderte von Vogel- und Säugetierarten, darunter auch Raubtiere. Von größtem Interesse sind jedoch die Primaten, die in diesen Wäldern als Familien leben. Die häufigsten unter ihnen sind Schimpansen, die engsten Verwandten des Menschen (mehr als 90 % Übereinstimmung im Genom). Stellen Sie sich vor, wie aufregend es ist, unsere wilden Brüder in ihrem natürlichen Lebensraum dabei zu beobachten, wie sie sich gegenseitig pflegen, komplexe soziale Spiele spielen und auf vielfältige andere Weise interagieren!

Die Strände des Tanganjikasees

Neben Wanderungen mit Schimpansen können Sie auch einen traditionellen Strandurlaub machen. Es gibt mehrere Strände in der Stadt Kigoma, und einige davon sind ideale Orte zum Entspannen. Ruhige Sandstrände mit klarem und ruhigem Wasser, Lodges mit einem authentischen tropischen Ambiente, Spaziergänge am See unter einem Baldachin aus tropischen Bäumen und schließlich atemberaubende Sonnenuntergänge. Ein Paradies in der Nähe des Zentrums des afrikanischen Kontinents.

Allerdings ist es wichtig, nur an den zugelassenen, sicheren Stränden des Tanganjikasees zu baden. In einigen Abschnitten des Sees gibt es gefährliche Tiere, daher sollten Sie sich von einem ortskundigen Führer begleiten lassen und den Anweisungen folgen, bevor Sie ins Wasser gehen.

Tauchen im Tanganjikasee

Die touristische Infrastruktur außerhalb der Nationalparks befindet sich noch im Anfangsstadium der Entwicklung, aber für Angler gibt es zahlreiche Möglichkeiten für motorisierte oder manuelle Boote. Es gibt auch Tauchzentren, die Unterwasserausflüge zu den wunderschönen bunten Fischen anbieten, die es in den Gewässern von Tanganjika gibt.

Da das Wasser des Sees meist ruhig ist, ist es ein idealer Ort für Anfänger, um ihre ersten Tauchstunden zu nehmen. Am besten ist es, im flachen Wasser zu beginnen. An einigen Stellen erreicht die Wassertransparenz 20 Meter und mehr, so dass auch erfahrene Taucher einen Besuch bei den Bewohnern des Sees genießen können.

Das Wasser des Sees ist sehr warm: Die Temperatur schwankt um die 24-28 °С, was die Tauchgänge angenehm und sicher macht. Die Einheimischen scherzen sogar, dass Tauchen im Tanganjikasee sicherer ist als eine Fahrt mit dem örtlichen Shuttlebus!

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Oberfläche des Sees bis zu 773 Meter über dem Meeresspiegel liegt, so dass das Tauchen praktisch im Hochgebirge stattfinden wird. Am besten ist es, wenn Sie bereits Erfahrung mit dem Tauchen haben oder mit einem professionellen Führer Ihre ersten Erfahrungen machen.

Der Tanganjikasee wird wegen der vielen Buntbarscharten, die hier und nirgendwo anders leben, als ein riesiges natürliches Aquarium bezeichnet. In den Gewässern des Tanganjikasees gibt es viele verschiedene Arten von Buntbarschen in einer Farbenpracht, die sogar Wissenschaftler aus aller Welt begeistert. Sie können die schönen Buntbarsche aus nächster Nähe im flachen Wasser beobachten - tauchen Sie nur fünf Meter tief und Sie werden von Schwärmen dieser bunten, flinken Fische umgeben sein!

Bootfahren und Angeln

Vom Ufer des Sees aus können Sie jederzeit eine Bootsfahrt unternehmen. Einheimische Führer bringen Sie zu den besten Stellen, die nur vom Wasser aus zugänglich sind. Die Natur ist hier vom Menschen unberührt: eine Welt mit tropischer Vegetation und der größten Vielfalt an Tieren, die Sie unbedingt selbst sehen müssen.

Der Tanganjikasee ist auch für das Sportfischen berühmt. Im März-April findet an diesen Ufern eine besondere Angelmeisterschaft statt. Es ist eine perfekte Veranstaltung, um zum Spaß zu angeln. Außerdem werden hier viele der schönsten Aquarienfische der Welt gefangen, die dann an Aquarienliebhaber verschickt werden.

Zu den hochgeschätzten "Trophäen", die sowohl von den einheimischen als auch von den ausländischen Fischern gejagt werden, gehören "Elefanten" und "Tiger". "Wasserelefant" ist ein Name in der Hausa-Sprache für einen Nilbarsch. Er ist etwa 0,5 Meter lang und wiegt 15 kg (33 lbs). Der größte jemals aufgezeichnete Nilbarsch war 180 cm lang und wog 140 kg. "Tiger" ist ein riesiger Tigerfisch, auch bekannt als Hydrocynus goliath - 1,5 Meter lang und 50 kg schwer. Das Beeindruckendste an diesem Fisch sind seine 32 Eckzähne. Es heißt, dass Tigerfische so aggressiv sind, dass sie sogar Babykrokodile angreifen.

Was ist der Tanganjikasee?

Der Tanganjikasee ist der älteste Grabenbruchsee Afrikas. Er entstand während der Bewegung der beiden tektonischen Platten - der arabischen und der afrikanischen, die den Großen Grabenbruch und das riesige Wasserreservoir bildeten, das wir heute die Großen Seen Afrikas nennen. Zu diesen Seen gehören neben dem Tanganjikasee auch: Viktoriasee, Nyasasee (Malawi), Rudolfsee (heute Turkana), Edwardsee (Rutanzige), Albertsee und Kivusee.

Der Tanganjikasee ist mit einer maximalen Tiefe von 1471 m auch der tiefste See Afrikas. Weltweit gesehen ist er nach dem Baikalsee mit 1642 m Tiefe der zweittiefste See der Welt. Die durchschnittliche Tiefe des Tanganjikasees beträgt 570 m. Er ist mit einer Süßwassermenge gefüllt, die 18 % der gesamten Süßwasservorräte der Welt ausmacht, zu denen die Menschen Zugang haben.

Woher kommt der Name Tanganjika?

In der ersten Version des Namensursprungs heißt es, dass es in einer der lokalen Sprachen der Region einen Satz gibt, der wie "tanganyika" klingt und im Grunde "ein fischreiches Reservoir" bedeutet. Anderen Erklärungen zufolge kann das Wort "Tanganyika" mit "ein flacher See" oder "ein riesiger See, der sich wie eine Ebene ausdehnt" übersetzt werden. Es kann jedoch keine endgültige Version geben, da mehrere Stämme seit Jahrhunderten an diesen Ufern siedeln, jeder mit seiner eigenen Sprache und seiner eigenen Beschreibung des Sees.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass Tanganjika in der Vergangenheit als Name für das Festland des heutigen Tansania diente, als es noch kein unabhängiger Staat war und von Großbritannien regiert wurde. Der Name "Tansania" wurde aus den Namen Tanganjika und Sansibar gebildet, den beiden Nationen, die sich zur Vereinigten Republik Tansania zusammenschlossen.

Wie alt ist der Tanganjikasee?

Mithilfe der Methode der reflektierten Wellen konnte festgestellt werden, wann sich der Tanganjikasee zu bilden begann. Den seismischen Daten zufolge geschah dies vor 9-12 Millionen Jahren. Tatsächlich dauert dieser Prozess bis heute an, da die Afrikanische Platte direkt unter dem See langsam auseinander bricht. In einigen weiteren Millionen Jahren wird sich die tektonische Platte schließlich spalten und Ostafrika wird langsam in den Indischen Ozean treiben. In diesem Prozess wird sich der heutige See mit Salzwasser aus dem Meer füllen.

Tanganjika besteht im Allgemeinen aus drei Becken unterschiedlichen Alters: dem ältesten Becken im Zentrum und den jüngeren Becken im Süden und Norden, von denen einige Teile näher an der heutigen Zeit (vor 2 Millionen Jahren) entstanden sind. Da die Forscher verschiedene Bereiche des Sees untersuchten, kam es bei der Bestimmung des Alters des Tanganjikasees zu großen Diskrepanzen, was zu Verwirrung führte.

Die endgültige Schlussfolgerung wurde von Genetikern gezogen. Sie untersuchten die Genome der einheimischen Fische und stellten ihren gemeinsamen Vorfahren fest. Nach der so genannten molekularen Uhr zu urteilen, lebte er genau zur Zeit der Entstehung des Sees.

Wer hat den Tanganjikasee "entdeckt"?

Da wir kein einseitiges eurozentrisches Weltbild propagieren wollen, werden wir uns nicht mit den Einzelheiten der "Entdeckung" des Tanganjikasees befassen. Es liegt auf der Hand, dass hier seit Urzeiten Menschen gelebt haben - so lange, dass dieser Ort wahrscheinlich die Entstehung des Homo sapiens als Spezies miterlebt hat, wenn man bedenkt, dass die Olduvai-Schlucht nur 700 Kilometer von hier entfernt liegt.

Richard Burton und John Speke, mutige britische Reisende und Entdecker, waren die ersten Europäer, die ihre Anwesenheit an diesem See dokumentierten. Sie waren auf der Suche nach der Quelle des großen Nils und kamen 1858 an die Gewässer von Tanganjika.

Tanganjikazuflüsse

Der Tanganjikasee wird durch Regen und mehrere Flüsse gebildet. Der größte von ihnen, der Ruzizi-Fluss, kommt aus dem Norden, aus dem Gebiet von Burundi. An den Ufern des Ruzizi soll sich übrigens das legendäre Kannibalenkrokodil Gustav aufhalten. Gustav wird die Tötung von 300 Menschen zugeschrieben, und er wurde sogar zur Hauptfigur des Horrorfilms "Primeval".

Der Malagarasi-Fluss führt auch dem ältesten See der Region Wasser zu. Der Malagarasi selbst ist älter als Tanganjika und mündete vor der Entstehung des Sees in den Kongo-Fluss. Die einheimischen Stämme nennen ihn "den Fluss der bösen Geister". Wir raten davon ab, unvorbereitet dorthin zu reisen. Es ist besser, alle Details mit unseren Managern zu überprüfen und eine der sicheren und zuverlässigen Touren mit Altezza Travel zu wählen.

Wir werden hier nicht alle kleineren Nebenflüsse des Tanganjikasees aufzählen. Sagen wir einfach, dass nur ein Fluss aus dem See kommt - der Lukuga River. Der Lukuga fließt durch das Gebiet der Demokratischen Republik Kongo durch den äquatorialen Dschungel und mündet direkt in den Kongo-Fluss. Und der wiederum mündet in den Atlantischen Ozean.

Besonderheiten des Tanganjikasees

Wie Sie wahrscheinlich schon bemerkt haben, ist der Tanganjikasee einzigartig und steckt voller Überraschungen. Egal, wer Sie sind: ein erfahrener Reisender, Wissenschaftler oder Forscher, jeder wird von den spannenden Eigenschaften dieses unglaublichen Sees beeindruckt sein.

Das geschichtete Wasser

In der Sprache der Wissenschaft wird dieses Phänomen als Schichtung bezeichnet, und geschichtete Reservoirs werden als meromiktisch bezeichnet. In der menschlichen Sprache lässt sich dies am besten am Beispiel des Bloody-Mary-Cocktails erklären. Zuerst gießen wir dicken Tomatensaft in ein Glas und geben dann etwas Wodka darüber. Aufgrund der unterschiedlichen Dichte der Flüssigkeiten werden sich die Schichten nicht vermischen.

Das Gleiche passiert in Tanganjika. Nein, wenn man tiefer taucht, kommt man nicht an den Tomatensaft, ganz im Gegenteil. Die oberste Schicht besteht aus sauerstoffreichem Wasser, das eine hervorragende Umgebung für lebende Organismen darstellt. Aber 200 Meter tiefer und bis auf den Grund des Sees liegt eine schwefelwasserstoffhaltige Wassersäule, die jede Möglichkeit für Leben ausschließt. Die tiefen Gewässer des Sees sind ein natürlicher Friedhof, ein hydrologisches Denkmal der Natur.

Das Wasser im See wird immer wärmer

Einigen Beobachtungen zufolge ist die durchschnittliche Wassertemperatur in den Oberflächenschichten des Sees im letzten Jahrhundert um 2 °C gestiegen. Das ist ein schneller und deutlicher Sprung. Die Erwärmung des Wassers führt zu Veränderungen im Leben der Organismen. So nimmt beispielsweise die Zahl der Algen ab, und stattdessen taucht immer mehr giftige Wasserhyazinthe, auch tückisches Unkraut genannt, an der Oberfläche auf.

All dies führt zu einem Rückgang der Fische im Tanganjikasee. Die Länder, die Zugang zum See haben, sowie internationale Naturschutzorganisationen suchen nach Lösungen, um das einzigartige Ökosystem des alten Sees zu schützen.

Der Tanganjikasee - das Labor der Natur

Im Laufe seiner langen Geschichte (Millionen von Jahren) ist der See nie ausgetrocknet. Und er ist fast immer von anderen Wasserreservoirs isoliert geblieben. Und selbst jetzt, trotz des Abflusses von Wasser durch den Lukuga-Fluss, bleiben die Fische im See und gelangen nicht in das Kongo-Fluss-System.

Diese Kombination von Bedingungen (Abgeschiedenheit, große Mengen an Süßwasser, Schichtung, günstiges Klima) führte zu einem seltenen Phänomen in einem so relativ kleinen Gebiet - der Entstehung neuer Arten in großem Maßstab.

Die einzigartige Tierwelt des Tanganjikasees

Die Fauna des Sees besteht aus einer großen Vielfalt von Arten - insgesamt mehr als 2000. Ein großer Teil von ihnen ist seinen evolutionären Weg gegangen und kommt nur hier, im und am Tanganjikasee, vor. Der Tanganjikasee und seine Umgebung sind Lebensraum für eine große Anzahl endemischer Arten und werden daher sowohl von Forschungsbiologen als auch von Sammlern seltener Fische sehr geschätzt.

Fische im Tanganjikasee

Die bei Anglern beliebtesten Fische sind Sardinen, Sprotten und die vier Barscharten, die alle im Tanganjikasee beheimatet sind. Darüber hinaus leben in diesen Gewässern Welse und Aale in einer Reihe unterschiedlicher Arten. Sogar eine einzigartige Art von giftigem Kugelfisch ist hier zu finden.

Vor allem aber ist der See berühmt für seine Buntbarsch-Fische. Mindestens 250 Buntbarscharten leben hier, und fast alle von ihnen sind einzigartig. Einige Arten sind noch immer unerforscht, obwohl in den Gewässern laufend wissenschaftliche Forschungen durchgeführt werden.

Zu den schönsten und beliebtesten gehören:

• lobed cyphotilapia zebra ("Königin von Tanganjika");
• mehrere Arten von Tropheus;
• julidochromis;
• ezahlreiche Lamprologus-Arten, darunter der mehrstreifige Lamprologus und Princess Burundi.

Aquarianer auf der ganzen Welt verfolgen die Erforschung der Ichthyofauna von Tanganjika aufmerksam, tauschen wertvolle Informationen aus und sind natürlich auf der Jagd nach seltenen bunten Fischen. Eifrige Liebhaber wollen diese Schönheiten unbedingt für ihre Aquarien haben.

Noch mehr Buntbarsche sind übrigens in den benachbarten Seen zu finden: Victoria und Nyasa (Malawi). In jedem dieser Seen gibt es viele eigene endemische Arten.

Tiere von Tanganjika

Dutzende von Schneckenarten und andere Klassen von Weichtieren sind im See zu finden. Viele von ihnen sind wiederum endemisch. Neben Mollusken hat der Tanganjikasee sogar seine eigene Quallenart gezüchtet!

Auf dem flachen Grund und am Ufer des Tanganjikasees wimmelt es buchstäblich von Krustentieren: Es gibt mindestens zweihundert Arten von ihnen. Es sind Krebse, Garnelen und mehr, die hier gedeihen. Was die Vielfalt der Krebstiere und Süßwasserschnecken angeht, kann kein anderer afrikanischer Großer See mit dem Tanganjikasee mithalten.

Bei den Reptilien gibt es Nilkrokodile, Wasserkobras und einige Schildkrötenarten. Alle großen Tiere meiden in der Regel überfüllte Orte und bevorzugen Dickichte, und die Wahrscheinlichkeit, selbst einer Schildkröte, geschweige denn einem Krokodil in freier Natur zu begegnen, ist höchst unwahrscheinlich. Aber es gibt Affen, die man manchmal am Wasser beobachten kann.

Nationalparks nahe des Tanganjikasees

Wie bereits erwähnt, gibt es in Tansania zwei Nationalparks, deren tropische Wälder an das Ufer des Tanganjikasees grenzen.

Gombe Stream Nationalpark

Der erste ist der kleinere Gombe Stream Nationalpark an der nordöstlichen Küste. Seine Fläche beträgt nur 71 Quadratkilometer. Ein lustiges Sprichwort besagt, dass "die Anzahl der Schimpansen im Park gleich der Anzahl der Wissenschaftler ist, die sie beobachten!"

Das Beobachten von Schimpansen ist die beliebteste Aktivität hier und hat seit über einem halben Jahrhundert Tradition. In diesem Park verbrachte die legendäre Primatologin und Anthropologin Dr. Jane Goodall ihr gesamtes Berufsleben und räumte mit den Vorurteilen der Öffentlichkeit gegenüber Schimpansen auf. Die Wissenschaftlerin setzt sich auch heute noch aktiv für den Tierschutz ein, obwohl sie schon über 90 Jahre alt ist.

Neben Schimpansen findet man hier auch gelbe Paviane, rote Colobusse, Vervets, Blau- und Rotschwanzaffen. Flusspferde, Honigdachse, Buschbabys, Leoparden und Buschschweine. Eine große Vielfalt an Schlangen und Vögeln, darunter Flamingos, leben ebenfalls im Park.

Die Landschaften hier sind atemberaubend! Exotische Öko-Lodges am Gombe Stream warten auf Ihren Besuch.

Mahale Mountains Nationalpark

Südlich von Kigoma liegt einer der schönsten Parks in Tansania - der Mahale Mountains Nationalpark mit einer Fläche von 1613 km2.

Wie der Name schon sagt, erstreckt sich der Park entlang der Küstengebirgskette namens Mahale. Sein Gipfel erreicht eine Höhe von 2462 Metern. Der Regenwald breitet sich wie eine sanfte natürliche Decke über die Berge aus und bietet all seinen Bewohnern Schutz, Schatten und eine Fülle an Nahrung. Die einheimischen Schimpansen leben hier wie echte Könige, ihr Leben und ihr Lebensraum sind noch so wie vor tausend Jahren. Die Abgeschiedenheit des Parks macht ihn wegen des bergigen Geländes schwer zugänglich, und ohne menschliches Zutun haben sich die Schimpansen hier in einer solchen Zahl vermehrt, wie es kein anderer tansanischer Park vorweisen kann.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Schimpansen der Mahale-Berge mit den Löwen vertragen, die ebenfalls in diesen Gebieten leben. Hunderte von Vogelarten, Stachelschweine und Eichhörnchen leben in dem Park, und in den Savannengebieten sind auch Löwen, Giraffen und Zebras zu sehen. Die Besucher können jedoch nicht in die Savanne gelangen, da der Weg durch die dichte Vegetation des Waldes führt und es keine geeigneten Straßen gibt.

Die Einheimischen wurden im letzten Jahrhundert aus den Mahale-Bergen umgesiedelt, und heute ist die Region fast in ihren Urzustand zurückgekehrt.

Der Weg zu diesem Park ist ungewöhnlich - man kann ihn nur mit dem Boot erreichen! Alle Bewegungen im Küstengebiet sind nur zu Fuß möglich, was einen Besuch des Mahale-Nationalparks zu einem echten Abenteuer macht.

Die Hafenstadt Kigoma

Die Hauptattraktion von Kigoma als Stadt ist der Zugang zum Tanganjikasee und zu den nahe gelegenen Nationalparks. Als Stadt ist sie sehr einfach, abgesehen von ein paar einzigartigen Attraktionen.

Zunächst einmal verfügt die Stadt über einen Bahnhof, von dem aus Züge quer durch das Land bis nach Dar es Salaam fahren, der größten Stadt Tansanias, die an der Küste des Indischen Ozeans liegt. Für Reisende, die eine schnellere Anreise wünschen, verfügt Kigoma auch über einen Inlandsflughafen.

Wenn Sie sich für Geschichte und Geografie interessieren, sollten Sie im kleinen Livingston-Museum vorbeischauen und sich über die Zeit informieren, als Afrika gerade erst von den Europäern erforscht wurde. Hier können Sie auch die Statue von David Livingston bewundern, einem mutigen Reisenden, Missionar und Humanisten, der viel Zeit in Tansania verbrachte.

Und schließlich empfehlen wir einen Besuch im Hafen.

Das legendäre Schiff "Liemba" (MV Liemba)

Im Hafen von Kigoma können Sie ein großes, sehr alt aussehendes Schiff sehen. Sein langer weißer Rumpf, die rechteckigen Öffnungen des Unterdecks mit Handläufen und hervorstehenden Rohren lassen vermuten, dass man es mit einem historischen Dampfschiff zu tun hat. Tatsächlich ist die MV Liemba über 100 Jahre alt.

Der deutsche Fracht- und Passagierdampfer, damals noch Graf von Goetzen genannt, lief 1915 vom Stapel. Zu dieser Zeit tobte der Erste Weltkrieg, und das heutige Festland Tansanias stand unter deutscher Herrschaft. Deutschland brauchte eine militärische Macht auf dem Tanganjikasee, um den vereinten gegnerischen Kräften Widerstand zu leisten. Belgien, das den benachbarten Kongo beherrschte, war der unmittelbarste Gegner.

So wurde die glatte Oberfläche des uralten afrikanischen Sees durch ein Kriegsschiff mit echten Artilleriegeschützen gestört. Schüsse ertönten und das Drama eskalierte, als sich die Kriegsparteien auf dem Tanganjikasee bekämpften.

Nach anderthalb Jahren mussten sich die Deutschen, die weitgehend besiegt waren, zurückziehen. Es wurde die strategische Entscheidung getroffen, die Graf von Goetzen in der Nähe der Mündung des Malagarasi-Flusses vorübergehend zu versenken, um später zurückzukehren und sie vom Grund zu heben. Die deutschen Soldaten schmierten die Mechanismen des Dampfers mit einer dicken Ölschicht und ließen ihn auf den Grund sinken. Sie kehrten jedoch nicht nach Tanganjika zurück, da Deutschland den Krieg verlor.

Nach ein paar Jahren hoben die Belgier das Schiff wieder an, aber weitere zwei Jahre später gab es einen Sturm, der die arme Graf von Goetzen wieder auf den Grund brachte.

Langer friedlicher Dienst unter dem Namen "Liemba"

Als das gesamte Festland des heutigen Tansania von den Briten übernommen wurde, wurde der Dampfer gehoben, restauriert und für zivile Zwecke umgerüstet. Im Jahr 1927 wurde das ehemalige deutsche Kriegsschiff unter dem Namen "Liemba" (MV Liemba) bekannt, und als seine Aufgabe wurde der friedliche Transport von Waren und Passagieren über den Tanganjikasee proklamiert.

Im Laufe der Jahre änderten sich die Dinge in der Welt und in Tansania, aber auf dem Tanganjikasee blieb etwas fast ein Jahrhundert lang unverändert - das Passagierschiff MV Liemba. Dieses frühere Kriegsschiff verkehrt weiterhin zwischen Kigoma und anderen Häfen, und Experten zufolge ist das Schiff in gutem Zustand und wird noch einige Jahre halten. Allerdings liegt es aufgrund eines Maschinenschadens gegenwärtig im Hafen.

Wir hoffen, dass die MV Liemba bald ein weiteres hundertjähriges Jubiläum - das als ausschließlich friedlicher Dampfer - feiern wird.

Auch wenn es derzeit nicht möglich ist, eine Kreuzfahrt mit der MV Liemba zu unternehmen, sollten Sie bei Ihrem Besuch im Hafen von Kigoma zumindest ein Foto von dem legendären Schiff machen.

Tanganjika - der große afrikanische See, der auf einen Besuch wartet

In Tansania gibt es viele uralte Sehenswürdigkeiten, Orte, die von den Ursprüngen der Menschen erzählen und davon, wie sich die Natur im Laufe der Jahrmillionen verändert hat. Der Tanganjikasee ist einer dieser erstaunlichen Orte: Wo sich einzigartige Fische und Meereslebewesen in den magischen Gewässern des geschichteten Sees entwickeln, wo Schimpansen uns etwas über die Natur lehren und wo wir Menschen uns entspannen und alles in einem langsameren Tempo genießen können.

Erwägen Sie einen Besuch des Tanganjikasees während Ihrer Reise nach Tansania.

Die westliche Region Tansanias hat ein großes Potenzial für die Entwicklung des Ökotourismus, und wir sind sicher, dass er sehr bald an Popularität gewinnen wird. Aber Sie können schon jetzt einer der wenigen sein, die diesen erstaunlichen See mit seinen Geheimnissen und allem, was er zu bieten hat, erkunden.